Königin Luise

1820 entstand das nach Königin Luise benannte Dorf Louisendorf. Luise ist die Gemahlin von Friedrich Wilhelm III. König von Preußen. Geboren wurde sie am 10. März 1776 in Hannover und verstarb am 19. Juli 1810.

Ihr Vater war der Erbprinz Karl von Mecklenburg-Strelitz und ihre Mutter Prinzessin Friederike von Hessen-Darmstadt. Nach dem Tod ihrer Mutter heiratete ihr Vater erneut, doch nach einem Jahr starb auch seine zweite Frau. So wuchs Luise zusammen mit ihren Schwestern bei Ihrer Großmutter in Darmstadt auf. Hier genoss sie eine fröhliche und unbeschwerte Kindheit. Sie selbst galt als lustig, ausgelassen und war für jeden Spaß zu haben.

Die bildhübsche Luise war 17 Jahre alt als sie zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Friederike dem Kronprinzen Friedrich Wilhelm vorgestellt wurde. Bald danach stellte er ihr einen Heiratsantrag und brachte unter anderem einen Fächer mit auf den er selbst geschrieben hatte: “ Nichts tröstet mich so wie du, denn dein ist mein ganzes Herz.“ Die Hochzeit fand Weihnachten 1793 statt.

Mit ihrem gewinnenden und natürlichem Wesen nahm Luise schnell die Bevölkerung für sich ein und blieb Zeit ihres Lebens und darüber hinaus eine der beliebtesten Mitglieder des preußischen Hofes. Friedrich Wilhelm liebte seine Frau innig und nicht minder war Luise ihm zugetan. Privat pflegten sie einen völlig unkomplizierten Umgang ohne Förmlichkeiten und bemühten sich so viel Zeit wie möglich mit ihren Kindern zu verbringen. Luise gebar in 17 Ehejahren 10 Kinder von denen 7 das Erwachsenenalter erreichten.

Im Herbst 1797 starb Luises Schwiegervater und nun wurde sie mit nur 21 Jahren Königin. Friedrich Wilhelm III. war ein zögerlicher und entscheidungsschwacher Regent. Seine kluge Frau unterstützte ihn nach Kräften und erwies sich als gute Beraterin und Freundin. Doch konfrontiert mit der französischen Revolution und Napoleons Siegeszug durch Europa schwächelte Preußen vor sich hin.

1807 musste Luise mit ihrer Familie nach Ostpreußen ziehen, da kurz zuvor Napoleon als Sieger in Berlin einzog. Während der Flucht war Luise an Typhus schwer erkrankt und sollte sich niemals wieder vollständig erholen. Dezember 1809 konnte die Familie wieder nach Berlin zurückkehren.

Im Juni 1810 besuchte Luise ihren Vater. Dort verschlechterte sich ihr gesundheitlicher Zustand derart, dass der König per Eilkurier benachrichtigt wurde.  Kurz vor fünf Uhr am Morgen des 19. Juli 1810 traf er mit seinen beiden ältesten Söhnen in Hohenzieritz ein. Er hatte noch Gelegenheit mit seiner Frau zu sprechen. Vier Stunden später starb Luise.